Krampfadern entfernen durch Varizen OP

Modernen Verfahren zur Krampfader-Operation

Wir stellen Ihnen drei effektive und moderne Methoden zur Behandlung von Krampfadern vor: Venen-Stripping, die CHIVA-Methode und die Phlebektomie. Jedes dieser Verfahren bietet spezifische Vorteile und wird je nach individuellen Bedürfnissen und dem Schweregrad der Krampfadern eingesetzt. Erfahren Sie mehr über diese unterschiedlichen Ansätze, um die beste Option für Ihre Venengesundheit zu finden.

Was passiert beim Venenstripping?

Das Strippingverfahren ist eine klassische Methode zur Entfernung von Krampfadern und wird seit über 100 Jahren angewendet. Es handelt sich um eine operative Methode zur Entfernung von Krampfadern aus dem oberflächlichen Venensystem. Ziel des Verfahrens ist es, die erkrankte Vene (Varize) zu entfernen. Dazu werden die erkrankten Anteile der Stammvenen mittels einer Sonde herausgezogen.


Operatives Vorgehen beim Stripping 

  1. Vor dem Eingriff erfolgt eine gründliche Untersuchung, die aus einem Arzt-Patienten-Gespräch, einer Inspektion der Beine, Ultraschalluntersuchung und weiteren Tests besteht.
  2. Die Operation wird normalerweise unter Vollnarkose durchgeführt.
  3. Ein Hautschnitt wird in der Leistenbeuge oder Kniekehle gemacht, und die Einmündung in die tiefe Vene wird freigelegt und unterbunden.
  4. Ein dünner Draht (Sonde) wird in den Venenabschnitt eingeführt und bis zum Ende des erkrankten Bereichs vorgeschoben.
  5. Die Vene wird dann durch sich selbst, also einstülpend, nach unten herausgezogen (invaginierendes Verfahren).
  6. Krankhaft veränderte Seitenäste werden über kleine Hautstiche mit Hilfe von kleinen Häkchen herausgezogen (Miniphlebektomien).


Vorteile des Strippings: 

  • Das Strippingverfahren ist eine bewährte und sichere Methode, die seit über 100 Jahren erfolgreich eingesetzt wird.
  • Moderne Stripping-Techniken ermöglichen eine geringere Traumatisierung des Beins und verhindern die Entstehung von Blutergüssen.
  • Gesunde Venensegmente können belassen werden und später für andere Operationen verwendet werden.


Risiken des Strippings und mögliche Komplikationen:

Wie bei jedem operativen Eingriff können Risiken und Komplikationen auftreten, obwohl diese selten sind. Nach dem Eingriff können Schwellungen, Spannungs- und Druckgefühle in den Beinen auftreten, die jedoch in der Regel nach wenigen Tagen verschwinden. Selten treten Lymphstau, Verletzungen kleiner Hautnerven oder Thrombose auf.


Einsatzbereich: 

Das Strippingverfahren wird zur Entfernung von Krampfadern im oberflächlichen Venensystem eingesetzt, insbesondere wenn diese erkrankt sind.


Nachsorge: 

Nach der Operation sollten Patienten für mindestens drei Wochen Kompressionsstrümpfe tragen und langes Sitzen und Stehen vermeiden.


Nach der Krampfadern-OP

Ergänzt wird die Behandlung durch eine anschließende Kompressionstherapie. Damit sollen Blutergüsse reduziert und der Bildung von Narben oder Schwellungen durch Wassereinlagerungen (Ödeme) vorgebeugt werden. Unmittelbar nach der Operation kommen meist Kompressionsverbände zum Einsatz, die vom Arzt oder geschulten Therapeuten angelegt werden müssen. Nach kurzer Zeit kann dann auf Kompressionsstrümpfe umgestiegen werden. Diese haben dieselbe Wirkung, sind jedoch viel komfortabler und können selbstständig an- und ausgezogen werden.

 

Wenn Medikamente, Bewegungstherapie oder Bandagen nicht ausreichen, wird auf chirurgische Verfahren zurückgegriffen.

CHIVA-Methode

Die CHIVA-Methode ist ein venenerhaltendes Verfahren zur Behandlung von Krampfadern. Der Name "CHIVA" ist eine Abkürzung für die französische Bezeichnung, die auf Deutsch "ambulante, venenerhaltende, Blutfluß korrigierende Behandlung von Krampfadern" bedeutet. 


Was ist die CHIVA-Methode?

Es handelt sich um eine Behandlungsmethode, die den falschen Blutfluss in Krampfadern korrigiert, ohne die Vene zu entfernen. Die Methode umfasst eine spezielle Ultraschalluntersuchung, einen chirurgischen Eingriff und das Tragen eines Kompressionsstrumpfes als Nachbehandlung. Das Ziel ist es, den krankhaften Rückfluss von Blut in Krampfadern zu stoppen und die Vene zu erhalten.


Einsatzbereich der CHIVA-Methode:

Die CHIVA-Methode wird bei typischen Krampfaderbeschwerden wie Hautverfärbungen, Beinschwellungen oder offenen Beinen eingesetzt. Sie kann auch nach anderen Venenoperationen oder bei Thrombosen in den tiefen Beinvenen angewendet werden.


Vorgehen beim CHIVA-Verfahren:

  • Ultraschalluntersuchung: Vor dem Eingriff wird eine detaillierte Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um den Blutfluss in den Venen zu analysieren.
  • Betäubung: Der Eingriff wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
  • Operation: Über kleine Schnitte oder Stiche werden die Krampfadern hervorgezogen, unterbunden und dann wieder in den Körper zurückgeführt.
  • Nachbehandlung: Nach dem Eingriff wird ein Kompressionsstrumpf getragen, um die Heilung zu unterstützen.


Vorteile des CHIVA-Verfarhens:

  • Venenerhalt: Im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen die Vene entfernt wird, bleibt bei der CHIVA-Methode die Vene erhalten.
  • Weniger invasiv: Die Methode ist weniger invasiv als das herkömmliche Stripping.
  • Schnelle Erholung: Patienten können in der Regel am Tag nach dem Eingriff wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen.
  • Geringere Schmerzen: Durch die kleinen Eingriffe sind die Schmerzen nach dem Eingriff deutlich geringer.
  • Kosmetisches Ergebnis: Die Methode kann zu einem positiven kosmetischen Ergebnis führen, da sich die Krampfadern zurückbilden.


Nachteile des CHIVA-Verfahrens

  • Zeitaufwendig: Die Methode ist zeitaufwendig und erfordert eine gründliche Ultraschalluntersuchung vor dem Eingriff.
  • Hohe Anforderungen an den Arzt: Die Methode erfordert viel Erfahrung und Fachwissen vom behandelnden Arzt.
  • Bei 20% der Patientinnen ist eine zusätzliche Operation erforderlich.

Miniphlebektomie

Die Miniphlebektomie ist ein minimal-invasives Verfahren zur Entfernung von Krampfadern, bei dem Krampfadern ohne Schnitte und Narben entfernt werden. Stattdessen werden kleine Hautstiche gesetzt und die Krampfadern mit Hilfe von kleinsten Häkchen entfernt.


Anwendungsgebiete der Phlebektomie

Die Miniphlebektomie eignet sich besonders für die Entfernung von oberflächlich gelegenen und vorstehenden Krampfadernunterschiedlicher Größe. Sie wird oft als Alternative oder in Kombination mit einer Sklerosierung eingesetzt. Die Miniphlebektomie ist besonders geeignet für oberflächliche und vorstehende Krampfadern, während die Schaum-Sklerosierung besser für tief liegende Astkrampfadern geeignet ist.


Vorteile der Miniphlebektomie

  • Ambulanter Eingriff: Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, sodass der Patient am selben Tag nach Hause gehen kann.
  • Keine oder nur kleine Narben: Da keine großen Schnitte gemacht werden, sind die Narben minimal oder nicht vorhanden.
  • Keine Vollnarkose notwendig: Es wird lediglich eine Lokalanästhesie verwendet, und bei Bedarf kann eine leichte Sedierung in Form einer Schlafspritze gegeben werden.
  • Kaum Schmerzen nach der Behandlung: Die meisten Patienten berichten von minimalen Schmerzen nach dem Eingriff.
  • Kein Absetzen von blutverdünnenden Medikamenten: Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen diese nicht absetzen.
  • Kurze oder keine Arbeitsunfähigkeit: Die meisten Patienten können nach wenigen Tagen wieder arbeiten.


Nachteile der Miniphlebektomie

  • Nicht ideal für tief liegende Krampfadern: Bei tief liegenden Astkrampfadern ist das Verfahren nicht so gut minimal-invasiv erreichbar. In solchen Fällen sind mehr Schnitte notwendig oder eine Schaum-Sklerosierungstherapie könnte besser geeignet sein.
  • Größere Schnitte bei großen Krampfadern: Bei sehr großen kaliberstarken Astkrampfadern sind größere Schnitte notwendig, obwohl die Miniphlebektomie in diesen Fällen immer noch eine gute Wahl ist.


Risiken und Nebenwirkungen der Miniphlebektomie

  • Während des Eingriffs können Blutungen auftreten, die jedoch meist leicht gestoppt werden können.
  • Es können sich Blutergüsse oder Verhärtungen bilden, die sich jedoch meist innerhalb von Tagen bis Wochen zurückbilden.
  • In seltenen Fällen können Nachblutungen, Infektionen oder Nervenläsionen auftreten.


Kostenübernahme

Bei medizinischer Indikation werden die Kosten für eine Phlebektomie von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen, oft auch in Kombination mit anderen Verfahren zur Entfernung von Krampfadern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Miniphlebektomie ein spezialisiertes Verfahren ist und von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden sollte. Wenn Sie darüber nachdenken, dieses Verfahren in Betracht zu ziehen, ist es ratsam, sich von einem Facharzt beraten zu lassen.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch.