Andrea - Eine starke Frau mit Stil und Kampfgeist

In dieser Mutgeschichte möchten wir Andrea vorstellen - eine außergewöhnliche Frau, die mit unglaublichem Mut und Stil ihre Lipödem-Herausforderungen meistert.
 

In der Welt von Andrea war das Leben nicht immer einfach. Schon seit vielen, vielen Jahren kämpfte sie mit Schmerzen, vor allem in den Armen und Beinen. Alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen, Bergaufgehen oder Fahrradfahren fielen ihr zunehmend schwerer. Sogar Hausarbeiten, wie Staubsaugen, Gemüse schneiden oder Haare föhnen, bereiteten ihr immense Schwierigkeiten. Doch was sie am meisten belastete, war ihre extreme Berührungsempfindlichkeit. "Sogar von meinen Kindern umarmt zu werden, tat weh" - so beschreibt Andrea ihre schmerzhafte Reise mit Lipödem.

Andrea Pfister

Die Diagnose - ein langer Weg zur Gewissheit

Für Andrea war es ein langer und beschwerlicher Weg, bis sie endlich eine Diagnose erhielt, die ihre Symptome erklärte. Früher hatte sie noch Normalgewicht und Ärzte begründeten ihren Zustand mit dem Fibromyalgie-Syndrom (FMS löst unter anderem Schmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfung aus), das bereits 2013 bei ihr diagnostiziert worden war. Weiterverfolgen wollte es niemand. „Man hat so getan, als sei ich ein Hypochonder und als würde ich mir das alles nur einbilden.“ Doch Andrea ließ sich nicht entmutigen und machte sich auf eigene Faust auf die Suche nach Antworten und konfrontierte ihre Hausärztin mit ihrer Recherche. Ein Facharzt bestätigte schließlich, was Andrea bereits vermutet hatte: Lipödem Stadium II an Armen und Beinen.

„Ich bin tatsächlich in Tränen ausgebrochen. Es war ein Moment der Erleichterung, aber auch ein Moment der Angst.“

Stilsicher durch die Herausforderungen des Lebens
 

Mutgeschichte Andrea Pfister Lipödemmutmacher

Mode sieht Andrea als Möglichkeit, ihre Persönlichkeit und ihre Stimmung auszudrücken. „Von Latzhose mit Ringelshirt bis Etuikleidchen ist alles (in meinem Kleiderschrank) vorhanden.“

Auch bei ihrer Kompressionsversorgung macht sie deshalb keine Kompromisse. Farbig muss sie sein, denn so integriert sie sich perfekt in ihren sowieso schon bunten Kleiderschrank. Andrea zeigt uns, dass man selbst mit Kompressionskleidung stilsicher und selbstbewusst auftreten kann. Mit ihrem kreativen Umgang mit Farben und Accessoires kombiniert sie ihre Versorgung auf eine einzigartige Weise und lässt sich dadurch nicht einschränken. „Die Kompression tut mir so gut. Die Schmerzen haben sich so sehr reduziert. Ich kann wieder eine Treppe hoch, ohne das Gefühl zu haben, meine Beine explodieren.“

Stärke durch Musik und Hobbies

Andrea ist nicht nur eine Kämpferin, sondern auch eine Frau mit Leidenschaften. Die Musik spielt eine entscheidende Rolle in ihrem Leben. In ihrer Band kann sie ihre Sorgen vergessen und sich frei entfalten. Die Bühne wird zu ihrem persönlichen Rückzugsort, wo sie ihre Schmerzen für einen Moment vergessen kann. Doch auch Handarbeiten wie Häkeln und Stricken bringen ihr Ruhe und Gelassenheit. Ihr kleiner Naturgarten wird zu einem Ort der Erholung, wo sie sich von der Hektik des Alltags zurückziehen kann und die Natur genießt. „Ich habe sogar einen Bauwagen in meinem Garten…ein bisschen wie bei Peter Lustig 😊“.

Ein inspirierender Blick auf die Zukunft

Andrea hat nicht nur ihren eigenen Weg gemeistert, sondern auch den Blick auf ihre Mitmenschen verändert. Sie sensibilisiert ihr Umfeld für unsichtbare Schmerzen und zeigt, dass es oft mehr braucht als nur ein oberflächliches Urteil. Die Hoffnung auf eine bessere Versorgung und mehr Verständnis für das Krankheitsbild Lipödem treibt sie an, für sich und andere einzutreten und sie möchte allen Betroffenen Mut machen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufzugeben.

„Es bräuchte einfach unbedingt viel mehr Ärzte, die das Krankheitsbild überhaupt kennen!“

Andrea Pfister mit Hund