Ernährung bei Arthrose

Ursachen von Arthrose

Bei Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung. Die Gelenke sind abgenutzt. Allgemein spricht man auch von “Gelenkverschleiß” über das normale, altersübliche Maß hinaus. Zu den Ursachen zählen:

  • Übergewicht, das die Gelenke belastet
  • eine erbliche Veranlagung
  • Nikotin
  • Alkohol
  • zu wenig Bewegung
  • eine ungesunde Ernährung

Da sich Arthrose derzeit nicht heilbar ist, lohnt es sich vorzubeugen oder den Verlauf zu verlangsamen.

 

Linderung der Symptome mit der richtigen Ernährung

Mit der richtigen Ernährung kann man die Symptome einer Arthrose lindern. Durch eine entzündungshemmende Ernährung kann sich das geschädigte Gewebe regenerieren. Grundsätzlich können alle Gelenke betroffen sein, doch häufig tritt die Arthrose an Knie, Hüfte, Händen, Daumensattelgelenk oder im Sprunggelenk, seltener an der Schulter oder im Fuß auf.

Infos zu Arthrose

 

Schmerzen in den Händen - Arthrose

Welche Ernährung hilft bei Arthrose?

Bei Arthrose hilft eine gesunde Ernährung mit reichlich Gemüse und gesunden Pflanzenölen. Um möglichst wenig der entzündungsfördernden Arachidonsäure zu verzehren, sollte der Fleischkonsum eingeschränkt werden. Dagegen wirken Antioxidantien entzündungshemmend. 

Durch die Ernährungsumstellung sollen drei Ziele erreicht werden:

  • Abbau von Übergewicht, das die Gelenke belastet
  • Vermeiden ungesunder Inhaltsstoffe
  • Zufuhr wertvoller Inhaltsstoffe

 

Die wichtigsten Ernährungstipps für eine antientzündliche Ernährung bei Arthrose

Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Gemüse, gutem Eiweiß und hochwertigen pflanzlichen Ölen ist die Grundlage für eine antientzündliche Ernährung bei Arthrose. Zudem sollte Kalzium, das in Milchprodukten und grünem Blattgemüse enthalten ist, zu sich genommen werden, da es die Knochen stärkt. Auch Kieselsäure, die knorpelstabilisierend wirkt, sollte Teil der Ernährung bei Arthrose sein. Sie ist u.a. in Hafer, Naturreis, Gerste, Hirse, Topinambur und Schachtel- oder Brennesseltee enthalten. Darüber hinaus wirken Antioxidantien entzündungshemmend. Zu den entzündungshemmenden Gewürzen zählen Kurkuma, schwarzer Pfeffer, Kreuzkümmel, Muskat und Koriander.

 

Was sollte man bei Arthrose essen? 

  • grünes Gemüse und Milchprodukte für eine ausreichend Versorgung mit Kalizium
  • fettarmen Joghurt und Quark
  • Omega-3-Fettsäuren, die z.B. in Oliven-, Raps-, Walnuss-, oder Leinöl sowie in geschrotete Leinsamen und Chia-Samen vorhanden sind
  • antioxidierend wirkendes Vitamin C und Vitamin B: z.B.  Knollengemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Sesam, Feldsalat oder Endiviensalat
  • Mineralien und Spurenelemente: Eisen, Zink, Jod, Mangan
  • ballaststoffreiche Produkte: z.B. Haferflocken, Dinkel. Hirse, Naturreis, Beeren oder Kohl
  • Kaltwasserfische und Krabben: z.B. Lachs, Makrele, Hering, Forelle oder Scholle
  • Lauchgemüse: Knoblauch, Zwiebeln und Lauch wegen des enthaltenen Diallylsulfid. Diallylsulfid zeigt eine knorpelschützende Wirkung.
  • Kartoffeln und Pilze

Besteht eine Glutenunverträglichkeit, sollte darauf geachtet werden, glutenfrei zu essen, um eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut zu vermeiden.

Welche Lebensmittel sollte man bei Arthrose nicht essen? 

Nahrungsmittel, die entzündungsfördernde Stoffe enthalten, sollten gemieden oder nur in geringen Mengen verzehrt werden.

  • Produkte, die gesättigte Fettsäuren enthalten wie z.B. Butter, Sahne, Schmalz und Wurstwaren
  • Arachidonsäure wirkt entzündungsfördernd und gehört zu den Omega-6-Fettsäuren. Sie kommt vor allem in tierischen Produkten vor.
  • Süßigkeiten und Fertiggerichte

Auf Nikotin und Alkohol sollten Arthrosepatienten möglichst komplett verzichten, da sie die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen können und zudem der Körper und somit auch der Knorpel bei deren Konsum schlechter mit Sauerstoff versorgt wird.

 

Die Studienergebnisse zu Kaffee und Arthrose sind bis heute nicht aussagekräftig.

 

Wie kann eine gesunde Ernährung bei Arthrose im Alltag aussehen?

Was könnten Sie bei Arthrose essen? Sie können sich zum Frühstück z.B. Ihr Müsli selbst zusammenstellen:

  • kernige Haferflocken
  • geschrotete Leinsamen
  • Chiasamen
  • Walnusskerne
  • Sesam

Mit einem fettarmen Naturjoghurt mit ganzen oder pürierten Früchten oder Beeren und etwas Honig erhalten Sie ein gesundes Frühstück.

Eine gesunde Ernährung kann Arthrose positiv beeinflussen.

Zum Mittagessen sollten Sie eher zu Rohkost greifen. Ein Salat mit Schafskäse und Walnüssen ist lecker und gesund.

Abends eignet sich leicht verdauliche Kost wie beispielsweise Gemüse mit Lachs aus dem Ofen oder eine Gemüsesuppe mit Brennnesseltrieben, die die Knorpelregeneration unterstützen. Dazu passt Vollkornbrot ideal.

Viele Menschen, die ihre Ernährung aus gesundheitlichen Gründen umstellen müssen, backen ihr Brot selbst. Das ist immer anzuraten und macht Spaß. Für Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden, gibt es viele glutenfreie Brotrezepte für eine gesunde Ernährung. Auch sollte das Brot eher basenüberschüssig sein. Diese gesunde Ernährung wirkt insgesamt positiv, hilft beim Abnehmen und macht auch den Kopf wieder frei.

Rezeptideen für den Alltag mit Arthrose finden Sie auch beim NDR.

 

Richtiges Trinken bei Gelenkverschleiß

Morgens entgiftet unser Organismus. Unterstützend wirkt die Einnahme von viel Wasser oder Basentee. Empfehlenswert sind etwa 2 Liter pro Tag, wobei es an heißen Tagen oder bei sportlicher Betätigung deutlich mehr sein kann. Das Trinken kann unabhängig vom Essen stattfinden, denn Flüssigkeit verdünnt die Verdauungssäfte und fördert damit eine optimale Verdauung. Wichtig sind Getränke möglichst ohne Säureanteil.

 

Gewicht verlieren und die Gelenke entlasten

Die Gelenke, v.a. die Kniegelenke, werden durch das Körpergewicht belastet. Bauchfett sendet außerdem entzündungsfördernde Botenstoffe aus. Deshalb sollte bei Arthrose im Fall von Übergewicht das Gewicht reduziert werden. Dazu eignet sich u.a. das Intervallfasten, das sich nach der 16:8-, 5:2- oder 1:1-Methode  durchführen lässt. Welche Methode geeignet ist, ist typabhängig. 

 

Viel trinken ist gut für die Haut.
Viel Trinken regt den Stoffwechsel an.

Weitere Maßnahmen, um die Symptome einer Arthrose zu lindern

Über die Reduzierung von Übergewicht hinaus ist es für jeden Menschen wichtig, schon in jüngeren Jahren (spätestens ab Mitte 30) die Muskulatur in allen Gelenkbereichen zu stärken. Gymnastische Übungen helfen hierbei. Welche Übungen speziell bei Rhizarthrose (Verschleiß des Daumensattelgelenks) helfen, erfahren Sie im folgenden Video. Weitere Übungen, zum Beispiel bei Kniearthrose, finden Sie auch bei den Kollegen von Online Physiotherapie.

 

Eine starke Muskulatur mindert die Last auf den Gelenken und damit den Verschleiß. Harte Fälle von Arthrose bedürfen allerdings einer medikamentösen und/oder chirurgischen Therapie. Auch Akupunktur und Physiotherapie führt zum Erfolg.

 

Studie belegt: Fastfood erhöht das Risiko, an einer Arthrose zu erkranken.
Studie belegt: Fastfood erhöht das Risiko, an einer Arthrose zu erkranken.

Sport und Arthrose

Generell ist angemessener Sport und eine ausgewogene Ernährung wichtig, um Gelenkversteifung vorzubeugen. Um Arthrose zu behandeln, sind Sport und richtige Ernährung ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Der Aufbau der Knochen- und Knorpelsubstanz im Gelenk hängen sehr stark von der Ernährung ab. Eine gesunde Ernährung wird daher den Verlauf einer Arthrose positiv, eine ungesunde Ernährung hingegen negativ beeinflussen. Gesättigte Fettsäuren etwa, wie sie im Fastfood gehäuft anzutreffen sind, beeinflussen das Erkrankungsrisiko sehr deutlich, wie eine 2017 im Fachmagazin Nature veröffentlichte Studie belegt. Als gefährlich gilt unter anderem ein Mangel an Vitamin C, während die glutenfreie und vegane Ernährung entzündungshemmend wirkt.

 

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch.

 


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