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Ofa Arztsymposium in Warnemünde

Von Verletzungen der unteren Extremität und einer angemessenen Erwartungshaltung

Beim Ofa Arztsymposium in Warnemünde lag der Fokus neben orthopädischen Themen auch auf dem Umgang mit den Patienten. Mit kräftigen Sonnenstrahlen und einer leichten Ostseebrise zeigte sich der Spätsommer in Warnemünde von seiner besten Seite. Somit gab es die optimalen Voraussetzungen für ein aufschlussreiches und intensives Symposium. Durch ein breites Spektrum an Themen bot sich außerdem die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch, welche auch rege von den Teilnehmenden genutzt wurde.

Im hohen Norden und direkt an der Ostsee gelegen, fanden sich viele Orthopäden und Unfallchirurgen aus ganz Deutschland in Warnemünde ein, um am Ofa Ärztesymposium teilzunehmen. Neben orthopädischen Themen zu Knie und Fuß standen auch die Rehabilitation bei Sportverletzungen sowie die Kommunikation mit schwierigen Patienten auf dem Programm.

Die Veranstaltung startete nach einer kurzen Begrüßung durch Gastgeberin Michaela Lundius, Leiterin der Ofa Akademie, mit dem Vortrag von Dr. Arndt-Matthias Müller. Der an der Ostseeklinik in Bad Schwartau tätige Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie referierte über die Volkskrankheit Kniearthrose. Dabei lieferte er einen Überblick zum aktuellen Stand der Wissenschaft. Außerdem plädierte er dafür, alle Möglichkeiten für eine gelenkerhaltende Therapie auszuschöpfen, bevor ein künstliches Kniegelenk in Erwägung gezogen wird.

Im Anschluss sprach Dr. med. Thomas Jurda über das Management von Infektionen am Fuß. Der am Lubinus Clinicum in Kiel arbeitende Fußchirurg informierte über die Leistungsmöglichkeiten der Fußchirurgie und das konkrete Vorgehen im Fall einer Infektion. Im Verlauf seiner Präsentation zeigt er Krankheitsbilder von Patienten und erklärte die Behandlungserfolge im Zeitverlauf.

Ofa Arztsymposium Warnemünde 2023 Referenten
V.l.n.r.: Dr. med. Thomas Jurda, Dr. Alexander Strassburg, Dr. Arndt-Matthias Müller, Kirsten Dehmer, Michaela Lundius (Leitung Ofa Akademie), Dr. Peter Kalbe

Die Anwendung der PECH-Regel ist die beste Erste Hilfe

Daraufhin gab Dr. Alexander Strassburg einen umfassenden Überblick zum Feld der Sportverletzungen. Seine Erfahrung resultiert aus seiner Tätigkeit als Orthopäde und Unfallchirurg sowie seiner Betreuungsfunktion bei Sport-Events wie der Hockey-WM. Aufgrund solcher Einsätze konnte er ausgiebig von seinen Erfahrungen bei der Initialbehandlung am Spielfeldrand berichten. Abschließend gab er einen Überblick über die verschiedenen Rehabilitationsmöglichkeiten bei Sportverletzungen.

Ofa Arztsymposium Warnemünde Konferenzraum
Während des gesamten Arztsymposium standen vielfältige Themen auf dem Programm.

Nach einer kurzen Kaffeepause, bei der alle Teilnehmenden die Sonnenstrahlen des Spätsommers genossen, gab Dr. P. Kalbe einen Einblick in die Stolpersteine in der Durchgangsarztpraxis. Zum Einstieg berichtete er von seiner eigenen Tätigkeit als Durchgangsarzt, um dann über die aktuelle Situation der D-Arztpraxen in Deutschland aufzuklären. Nach einer Auseinandersetzung mit den Problemen schloss er seine Präsentation mit den anstehenden Reformen für das kommende Jahr ab. Bausteine wie reduzierte Bereitschaftszeiten oder besser verteilte Arbeit und Delegation sollen die Situation der Ärzteschaft in Zukunft verbessern.


„Eines haben wir alle: Erwartungen!“

Den letzten Vortrag des Tages hielt die studierte Sporttherapeutin Kirsten Dehmer. Seit mehr als 20 Jahren ist sie als ausgewiesene Spezialistin für die Themen Körpersprache, Knigge, Benehmen, Wirkung und Image aktiv. Mit ihrer offenen und direkten Art bildete sie den perfekten Abschluss der interessanten Vortragsreihe. Von Beginn an tauschte sie sich intensiv mit den Anwesenden aus und machte klar, dass sich niemand der Illusion hingeben dürfe, alle gesetzten Erwartungen erfüllen zu können. Zwar werde immer versucht, das Beste für die Patienten zu erreichen, aber ohne überhöhte Erwartungen könne man einfacher und befreiter arbeiten. Abschließend präsentierte sie den Anwesenden ihre wichtigsten Tipps in der Kommunikation, wo sie Faktoren wie Bewegungstempo und selbstbewusstes Auftreten hervorhob.