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BAG, MVZ, Ärztenetz: Geeignete Strukturen für die Phlebologie?

Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie 2015 in Bamberg.

 

A. Schmitt (Ofa), S. Müller (BMVZ), Dr. med H. H. Ladetzki (Facharzt Chirurgie / Phlebologie), T. Müller  (KVWL).
A. Schmitt (Ofa), S. Müller (BMVZ), Dr. med H. H. Ladetzki (Facharzt Chirurgie / Phlebologie), T. Müller (KVWL).

 

A. Schmitt (Ofa), S. Müller (BMVZ), Dr. med H. H. Ladetzki (Facharzt Chirurgie / Phlebologie), T. Müller  (KVWL).A. Schmitt (Ofa), S. Müller (BMVZ), Dr. med H. H. Ladetzki (Facharzt Chirurgie / Phlebologie), T. Müller (KVWL).

 

Am zweiten Kongresstag besuchten weit über 50 Besucher den Ofa-Vortrag zur Vielfalt ambulanter Versorgungsstrukturen. Der Kreis der Referenten spiegelte dabei den Radius der Kooperationen wider: Bundesverband, Kassenärztliche Vereinigung und ein Arzt waren vertreten.

Zum Einstieg erklärte Dr. med Hans-Hermann Ladetzki (Facharzt für Chirurgie, Phlebologie sowie ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des MVZ Herderstraße, Praxisklinik für Gefäßchirugie und Phlebologie in Magdeburg), dass sich Vertragsärzte immer zwischen gleichbleibender medizinischer Qualität, den Rahmenbedingungen des Gesetzgebers sowie bezahlbarer, flächendeckender Versorgung bewegen müssten. Wichtig für die Phlebologie sei darüber hinaus, eine Schnittmenge aus einer sehr heterogenen Facharztstruktur zu finden.

Susanne Müller (Geschäftsführerin des Bundesverbands Medizinische Versorgungszentren, Gesundheitszentren - Integrierte Versorgung e. V.) referierte über verschiedene Formen der Kooperationen zwischen Vertragsärzten. Dabei sei ein starker Trend zur "angestellten Medizin" zu beobachten: Ärzte in Einzelpraxen werden in kleinen Schritten weniger, kooperative Strukturen nehmen zu. Denn MVZs würden sowohl Ärzten als auch Patienten viele Vorteile bringen wie eine Aufteilung des Verwaltungsaufwands, längere Sprechstundenzeiten, Vermeidung unnötiger Untersuchungen und damit ein wirtschaftlicheres Arbeiten. Mit der Option MVZ erhöhe sich die Pluralität des Versorgungssystems - es entsteht insbesondere auch mehr Wahlfreiheit für Ärzte bei der persönlichen Arbeitsplatzentscheidung. Außerdem würden sich am Ende des Berufslebens Arztsitze aus Kooperationen wesentlich besser veräußern lassen als Sitze in Einzelpraxen, schloss die Referentin.

Im Anschluss stellte Thomas Müller (Geschäftsführer Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe) vor, wie Ärztenetze als Treiber regionaler Versorgung fungieren können. Ärztenetze bestünden in ganz unterschiedlichen Reifegraden: vom einfachen Stammtisch bis hin zu hochprofessionalisierten Unternehmen. Die heute über 438 Ärztenetze in Deutschland würden die IT-Vernetzung, regionale Versorgungsmodule sowie gemeinschaftliche Projekte fördern. Die KV Westfalen-Lippe und die regionalen Arztnetzte haben sich dem Thema Geriatrie verschrieben und erarbeiten hierzu ein neues Versorgungsmodell. Zur Förderung anerkannter Arztnetzte sowie regionaler Versorgungsmodelle wurde mit den Krankenkassen für 2015 eine zusätzliche Fördersumme in Höhe von 5 Millionen Euro vereinbart.

Die Veranstaltung wurde abgerundet durch einen persönlichen Erfahrungsbericht von Dr. Ladetzki zum Auf- und Ausbau des 1992 gegründeten MVZ Herderstraße in Magdeburg. Er stellte die These auf, dass zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung vieles leichter gehe, denn leidige Themen wie Sonderbedarf und Budgetbereinigungen würden verhandelt werden. Als Fazit erklärte Ladetzki, dass viel gedankliche Arbeit die Voraussetzung für eine Kooperation sei. Vorab seien die Ziele zu definieren - für einen klaren Weg in eine Zukunft mit mehr Struktur- und Prozessqualität.

 

Hier finden Sie die Pressemitteilung und das Bildmaterial zum Downloaden:


Pressemitteilung 146,4 KB
Bildmaterial 37,9 MB