Wie gelingt eine moderne, patientenzentrierte Versorgung bei Lymph- und Lipödem? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 7. Interdisziplinären Lymphsymposiums von Ofa, das am 23. und 24. Mai 2025 in Bamberg stattfand. Mit einem vielseitigen Programm und zahlreichen Beiträgen aus Medizin, Therapie, Ernährung und Psychologie bot die Veranstaltung neue Perspektiven auf eine ganzheitliche Behandlung chronischer Erkrankungen – praxisnah, vernetzt und zukunftsorientiert.
Zwei Tage lang drehte sich alles um die Frage, wie sich klassische Therapieansätze mit modernen Technologien, psychologischer Begleitung und digitaler Unterstützung sinnvoll verbinden lassen. Vielfältige Fachvorträge zeigten eindrucksvoll, dass erfolgreiche Versorgung weit über die rein medizinische Behandlung hinausgeht. So wurden etwa neue Ansätze in der Wundversorgung vorgestellt, darunter bildgebende Verfahren zur Keimdarstellung, Kaltplasmatherapie und aktive Kompressionstechniken. Auch die Rolle der Ernährung für das emotionale Gleichgewicht sowie die Bedeutung von Achtsamkeit und Mindset für den Heilungsverlauf wurden intensiv diskutiert.
Praxisnahe Workshops und bewegte Pausen
Besonderes Interesse fanden die praxisorientierten Workshops: Heilpraktikerin Eva Hilbich zeigte anschaulich, wie sich Taping-Techniken auch eigenständig anwenden lassen – etwa an den Händen, an Thorax und Bein. Bernd Schneider, Fachlehrer für KPE/MLD, gab hilfreiche Tipps zur Selbstlymphmassage. Für Bewegung und Aktivierung sorgte Katja Wagner, Leiterin der Selbsthilfegruppe Lily Turtles, die in den Pausen zu Übungen mit Smovey Ringen einlud. Alle Workshops waren vollständig ausgebucht, und die bewegten Pausen wurden von den Teilnehmenden rege genutzt: Ein starkes Zeichen dafür, wie positiv praxisnahe Formate und aktive Mitgestaltung angenommen werden.

Individuelle Versorgung im Fokus
Deutlich wurde: Die Lebensrealität der Betroffenen ist komplex – und verlangt nach individuellen, interdisziplinären Lösungen. Themen wie hormonelle Dysbalancen, psychosoziale Belastungen, Selbststigmatisierung und chronische Schmerzen wurden offen angesprochen. Digitale Tools wie die „Lipocheck“-App oder das strukturierte Versorgungsprogramm „Lipoalley“ zeigten außerdem, wie Technik helfen kann, Versorgungslücken zu schließen und Betroffene zu stärken.
Ergänzt wurde das Programm durch ein Update zu den veränderten Hilfsmittelrichtlinien in der KPE und interessante Impulse aus der Selbsthilfe, der Kommunikation im Praxisalltag sowie der Mind-Body-Medizin.
Ein starkes Zeichen für die Zukunft
Das Ofa-Lymphsymposium 2025 machte deutlich: Die Zukunft der Lymph- und Lipödemversorgung liegt in der Verbindung von medizinischer Expertise, technologischem Fortschritt und einem tiefen Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen. Ofa setzte mit dieser Veranstaltung ein starkes Zeichen für eine Versorgung, die nicht nur behandelt, sondern begleitet – ganzheitlich, empathisch und auf Augenhöhe.
