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Insektenstiche – Was hilft?

20. Juli 2017

Wenn Schwellungen und Ödeme entstehen

 Insektenstiche im Sommer sind keine Seltenheit.
Insektenstiche im Sommer sind keine Seltenheit.

Heiße Temperaturen, knappe Bekleidung, kalte Erfrischungen: Der Sommer lockt mit vielen Vorzügen. Doch auch lästige Insekten fühlen sich zu leckerem Eis, Obst und Co. hingezogen. Wer nicht aufpasst, kann schnell gestochen werden. Warum ein Stich gesundheitsgefährdend sein kann und was Sie tun können.

 

Wenn die Schwellung nach einem Stich andauert

Jucken, Brennen oder eine kleine Schwellung – ein Insektenstich kann verschiedene Symptome auslösen. In der Regel klingen diese nach einigen Stunden oder Tagen wieder ab. Gehen die Hautirritationen jedoch nicht zurück, und es kommt zu einer schmerzhafte Schwellung, Fieber oder Unwohlsein, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

In diesem Fall liegt ein akutes „Lymphödem“ vor. Diese Schwellung entsteht, wenn sich im Gewebe mehr Flüssigkeit ansammelt als abtransportiert werden kann. Mit Abklingen der Entzündung geht auch die Gewebsschwellung zurück.

 

Angeborene oder chronische Lymphödeme

Es gibt aber auch Lymphödeme, die angeboren oder nach einer Operation (chronisch) entstanden sind. In beiden Fällen liegt eine Beschädigung des Lymphsystems vor. Der Körper kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr abtransportieren. Normalerweise befördert sie überschüssiges Wasser, Eiweiße, Fett, Zellen und Bakterien durch unseren Körper. Wird der Rücktransport verhindert, kommt es zum Stau und einseitige Schwellungen sind das Resultat.

 

Warum Insektenstiche für Lymphödempatienten besonders gefährlich sind

Bei einem angeborenen oder chronischen Lymphödem lagert sich die eiweißreiche Flüssigkeit ein. Das führt zu einer Vermehrung und Verhärtung des Bindegewebes. Veränderungen und Entzündungen der Haut bis hin zu Wundrosen sind keine Seltenheit. Ein Insektenstich kann deshalb schwerwiegenden Schaden anrichten – das Lymphödem vergrößert sich weiter, der Stich kann sich entzünden und zu Komplikationen der Behandlung führen. Was dagegen hilft, ist Hitze.

Honigbiene

 

Hitze hilft gegen Insektenstiche

Gerade Stechmücken spritzen ein proteinhaltiges Gift unter die Haut. Noch mehr Substanzen, die das beschädigte Lymphsystem nicht verarbeiten kann. Hitze hilft, denn Eiweiße werden bei ca. 40 ° C zerstört. Ein in warmen Wasser erhitzter Metalllöffel eignet sich z. B. ideal. Dabei tupft man ihn leicht auf den Stich, bis er kälter wird oder das Jucken nachlässt.

Aber Vorsicht: Das Wasser darf nicht kochen. Außerdem sollte diese Anwendung niemals an anderen Menschen, insbesondere Kindern, ausprobiert werden.

 

Weitere Hausmittel und Tipps bei Insektenstichen

Aber auch Kompression ist ein gutes Hilfsmittel, um die Schwellung zu reduzieren. Denn der Druck von außen verhindert, dass die Schwellung weiter zunimmt. Dabei können Kompressionsverbände oder auch medizinische Kompressionsstrümpfe helfen. Der Druck dieser Hilfsmittel ist nicht an jeder Stelle gleich, sondern nimmt von unten nach oben ab und drückt somit die Gewebsflüssigkeit in Richtung der intakten Gefäße.

 

Eisgekühlte Hilfe und effiziente Hausmittel

Auch das Kühlen der Einstichstelle kann eine Schwellung verhindern oder die Symptome wie Juckreiz und Brennen lindern. Legen Sie beispielsweise einen Waschlappen für einige Stunden ins Kühlfach. Dieser lässt sich zur Behandlung des Stiches besser formen als ein herkömmlicher Akku.

Der Volksmund rät bei Insektenstichen zu einer aufgeschnittenen Zwiebel. Die Schnittfläche für ein paar Minuten auf die Haut legen. Das verhindert, dass sich der Insektenstich entzündet. Reichen diese Tipps nicht aus, sollte ein Arzt konsultiert werden.